Spielefokus – Merv the Heart of the silk road

Merv ist ein fantastisches Euro-Expertenspiel und eine meiner Entdeckungen in diesem Herbst. Man spielt 3 Jahre a 4 Runden. In jeder Runde stehen 6 Aktionen zur Verfßgung. Man kann an der Stadtmauer bauen, was ab dem 2. Jahr wichtig ist, da dann die Mongolen einfallen, die Stadt plßndern und Gebäude zerstÜren. Man kann sich entweder in der Karawanserei Gewßrze beschaffen oder einen Handelsposten errichten (Marktplatz) und dort Waren erhalten, mit den Waren erfßllt man dann Aufträge, die Siegpunkte bringen. Die Gewßrze bringen am Spielende Punkte (Set Collection), aber auch am Rundenende, wenn man vorher einen Beamten an die richtige Stelle im Palast entsendet hat. Man errichtet Gebäude in der Stadt, die einem dann Ressourcen bringen. Diese Ressourcen benÜtigt man fßr den Aufstieg in der Moschee oder das Gewinnen von Gunst im Palast, ebenso werden sie fßr die Erfßllung der ausliegenden Aufträge benÜtigt. In der Moschee bekommt man fßr seinen Aufstieg z.B. Soldaten, Bonusplättchen oder Einfluss im Palast. Im Palast erhält man fßr die Gunst Siegpunkte und Schritte auf der Einflussleiste. Der Einfluss wird zum Beispiel zum Erfßllen von Aufträgen benÜtigt. Auch bekommt man mehr Gewßrzsorten in der Karawanserei, wenn man mehr Einfluss hat. Weiterhin gibt es noch die Bibliothek. Hier kann man im Spiel Ressourcen gegen Schriftrollen eintauschen, die einem Bonusplättchen einbringen, wenn man genug davon gesammelt hat.

Last but not least die Stadt. Hier lÜst man alle vorgenannten Aktionen aus. Dabei setzt man in jeder der 4 Runden eines Jahres seinen Meeple auf eines der 5 Felder am Stadtrand. Dadurch kann man in der gewählten Reihe (Spalte oder Zeile) ein Gebäude errichten bzw. bereits vorhandene Gebäude aktivieren, auch die der Mitspieler. Dafßr erhält man Ressourcen und kann die Aktion ausfßhren, die dem gebauten / aktivierten Gebäude zugeordnet ist. Alternativ kann man einen Soldaten platzieren, mit dem man ein Gebäude vor einem Mongolenangriff schßtzen kann. In der Mitte der Stadt gibt es noch den Kamelmarkt, ßber den man sich Kamele besorgen kann oder vorhandene Kamele z.B. gegen Ressourcen oder Schriftrollen eintauschen kann.

Ich habe Merv mittlerweile 3x im Solomodus gespielt. FĂźr meine Erstpartie habe ich dabei rund 1,5 Stunden benĂśtigt. Ich denke das Merv in der Mehrspielerpartie sehr interaktiv ist. Da man auch die Gebäude seiner Mitspieler nutzen kann, um Ressourcen zu generieren und Aktionen auszufĂźhren, jedoch erhält hierfĂźr der jeweilige Mitspieler auch die Ressourcen. Es ist auf jeden Fall ein ziemlicher Hirnzwirbler und ich denke, dass es einen sehr hohen Wiederspielreiz hat. Vom Komplexitätsniveau wĂźrde ich das Spiel auf der HĂśhe eines Bonfire oder Tzolkin einordnen. Zudem mag ich das Artwork von Ian O’Toole sehr. Das Material ist recht hochwertig. Und das Spiel ist sprachneutral. Die Regeln sind sehr gut und verständlich geschrieben und ausreichend Beispiele verdeutlichen den Spielablauf. Der Automa ist, mit seinen nur 6 Karten, sehr gut gemacht. Er ist nicht komplex, aber wirklich knackig. Alles in allem gebe ich dem Spiel 9 von 10 Punkten.